Um die Produktivität von Gemüseanbau auf ausgelaugten Böden zu steigern, werden spezielle landwirtschaftliche Verfahren eingesetzt. Senikation und Trocknung von Kartoffeln erhöhen das Wurzelgewicht und die Qualität deutlich. Diese Verfahren werden nicht nur in Hausgärten, sondern auch auf großen landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt. Um die gewünschten Ergebnisse mit diesen landwirtschaftlichen Verfahren zu erzielen, ist es wichtig, ihre spezifische Anwendung zu verstehen.
Kartoffelsenikation, was ist das?
Unter Senikation versteht man die Behandlung des oberirdischen Teils der Gemüsepflanze mit Agrochemikalien vor der Ernte. In den meisten Fällen werden hierfür ungiftige Produkte wie Doppelphosphat verwendet. flüssiger Mehrnährstoffdünger.

Als Hauptgründe für die Durchführung dieser Veranstaltung nennen erfahrene Gemüsebauern folgende Punkte:
- Der Abfluss photosynthetischer Produkte aus dem oberirdischen Teil der Pflanze zu den Knollen wird aktiviert und der Reifungsprozess verläuft deutlich schneller. Dies ist auf die Hemmung des vegetativen Wachstums beim Besprühen mit Arbeitslösungen zurückzuführen.
- Reduzierung des Nitratgehalts auf ein sicheres Niveau. Nach der Behandlung ist das Wurzelgemüse völlig unbedenklich zum Verzehr und sein Stärke- und Proteingehalt steigt deutlich an.
- Bildung einer dicken Schale an Wurzelgemüse. Die sogenannte Senikation verringert das Risiko von Kartoffelschäden bei der Ernte. Die Produktivität der Gemüseernte steigt dadurch um 15–20 %.
- Verringerung der Wahrscheinlichkeit einer Infektion von Boden und Vegetation durch Kraut- und Knollenfäule und Rhizoctonia.
- Normalisierung des Pflanzenstoffwechsels. Die zur Senikation verwendeten Arbeitslösungen enthalten biogene Elemente, die die Normalisierung chemischer Reaktionen in Pflanzen erleichtern.

Die Behandlung des Kartoffelkrauts vor der Ernte wirkt sich positiv auf die Knollen aus und verlängert ihre Haltbarkeit. Die Senikation erhöht den Stärkegehalt der Wurzeln und verdickt das Korkgewebe.
Nach der Senikation geerntete Kartoffeln sind nicht nur gesund, sondern weisen auch hohe kommerzielle Qualitäten auf.
Wann sollte eine Senikation durchgeführt werden?
Die Meinungen der Gärtner zu diesem Thema gehen weit auseinander: Einige argumentieren, dass die Blattdüngung unmittelbar nach der Blütephase erfolgen sollte, während andere sagen, dass dies 15–20 Tage später erfolgen sollte. Wichtig zu wissen ist, dass die Behandlung von Gemüsepflanzen mit einer konzentrierten Substanz 20 Tage vor der Ernte erfolgen sollte. So werden Sorten mit einer frühen Reifezeit 7 Tage vorher verarbeitet Kartoffelernte, und ultrafrühe Sorten unterliegen überhaupt keinem Spritzen.
Pflanzen der mittleren Saison sollten 7 Tage nach der Blüte behandelt werden. Bei Sorten der mittleren bis späten Saison ist der beste Zeitpunkt für die Senikation 15–20 Tage nach der Blüte.

Die Blattdüngung ist bei klarem, windstillem Wetter am effektivsten. Die Anwendung von Blattdünger nach oder vor Niederschlag ist wirkungslos. Es wird empfohlen, die Anwendung auf die Mittagszeit zu legen, wenn die Pflanzen nicht mehr taufeucht sind. Blattdünger kann auch abends angewendet werden, wodurch die Nährstoffbewegung von den Spitzen zu den Wurzeln nachts verbessert wird.
Senikation mit Superphosphat
Tragen Sie das Agrochemikal in einer Menge von 2 kg pro 10 Liter Wasser auf. Es ist wichtig, die Lösung 24 Stunden lang stehen zu lassen und gelegentlich umzurühren. Die helle Lösung sollte abgelassen und mit einem speziellen Sprühgerät aufgetragen werden. Die empfohlene Aufwandmenge beträgt 2 Liter pro 100 Quadratmeter.

Um die Wirkung zu verstärken, geben Sie 0,1 g eines chemischen Unkrautvernichtungsmittels (Herbizid) zu 1 Liter der Arbeitslösung. Dieses Produkt hilft, Kohlenhydrate und stickstoffhaltige Bestandteile aus dem oberirdischen Teil der Pflanze zu entfernen und sie in die Wurzelfrüchte freizusetzen.
Bei richtiger Durchführung führt die Senikation zum vollständigen Absterben des oberirdischen Teils der Kartoffelpflanze. Durch dieses Verfahren entfällt für Gärtner die Notwendigkeit, die Spitzen manuell zu entfernen.
Andere Arzneimittel
Neben Superphosphat ist eine komplexe Lösung mit Ammoniumpolyphosphat zur Unkrautbekämpfung bei Kartoffeln wirksam. Allerdings sollte zuvor zusätzlich ein 0,01%iges Herbizid zugegeben werden. Die empfohlene Aufwandmenge pro 100 Quadratmeter Gartenfläche beträgt 30 Liter Flüssigdünger und 10 g Unkrautvernichter.

Die Produktivität der Pflanzen lässt sich durch die Verwendung einer komplexen Lösung aus Superphosphat, Ammoniumnitrat und Kaliumsulfat (jeweils in einer Konzentration von 2–5 %) steigern. Der Verbrauch dieser Mischung beträgt 10 Liter pro 60–75 m². Die Blattdüngung erfolgt während der Blütephase.
Austrocknung: Beschreibung
Dieses Verfahren zielt darauf ab, den oberirdischen Teil der Kartoffelpflanze vollständig auszutrocknen und zu zerstören. Die chemische Behandlung verändert die Stoffwechsel- und Photosyntheseprozesse im oberen Teil, fördert eine gleichmäßige Reifung und verbessert den biochemischen Gehalt der Ernte an nützlichen Inhaltsstoffen. Die Kartoffeltrocknung erfolgt in zwei Schritten mit kurzen Behandlungsintervallen. Wichtig ist, die Bildung neuer Triebe zu verhindern, die parasitäre Insekten wie Blattläuse und Zikaden zusätzlich anlocken.
Wann wird es angewendet?
Die chemische Behandlung von Kartoffelkraut wird bei starkem Befall mit Krautfäule eingesetzt. Die Ergebnisse dieser Behandlung sind nach 10–14 Tagen sichtbar, wenn die oberirdischen Pflanzenteile austrocknen und abbrechen. Diese landwirtschaftliche Technik ist auch bei übermäßigem Krautbefall sinnvoll, der die Ernte erheblich erschwert.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit und kühlem Wetter sowie bei ungleichmäßiger Reifung der Pflanzen ist der Einsatz von Trockenmitteln erforderlich.
Wie wird es durchgeführt?
Das Prinzip dieser Methode zum Trocknen des oberirdischen Teils der Ernte ist recht einfach. Die Arbeitslösung wird in eine Sprühflasche gefüllt und auf alle Pflanzungen gesprüht. Die Trocknung erfolgt 7 Tage vor der Ernte von Hackfrüchten für Nahrungspflanzen und 10-12 Tage vor der Ernte von Saatgutsorten.
Um die Wirksamkeit der Aktion zu erhöhen, sollte das chemische Mittel möglichst gleichmäßig versprüht werden.
Trockenmittel
Zu den gängigen Mitteln zur Trocknung zählen:
- Magnesiumchlorat mit einer Konzentration von 60 % zur Verarbeitung von Speisekartoffeln (25–30 kg pro 1 ha);
- Reglon mit einer Konzentration von 20 % zum Besprühen von Saatgutsorten (2 l pro 1 ha);
- Harveyd 25 F Universaldünger (3 kg pro 1 ha).
Oberteile entfernen
Durch das Entfernen des oberirdischen Materials von den Pflanzungen gewährleisten Gärtner eine ausreichende Aufnahme von Herbiziden und verhindern so ein erneutes Austreiben. Werden die Spitzen nach der Austrocknung entfernt, wird auch die grüne Vegetation zerstört. Die getrockneten Rückstände werden nach 7 Tagen entfernt. Dieses Verfahren ist notwendig, wenn dicke Stängel die Durchfahrt von Kartoffelerntemaschinen behindern.

Wenn die Spitzen rechtzeitig entfernt werden, ist der Wachstumsprozess der Schale viel aktiver, sodass das Wurzelgemüse die nützlichen Bestandteile aufnehmen kann. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, befolgen Sie diese Empfehlungen:
- Es ist strengstens verboten, die Vegetation vor Ablauf der vorgeschriebenen Zeit (7 Tage) zu entfernen, da das längere Belassen von Wurzelfrüchten im Boden ohne dicke Schale oft zu einer Infektion der Pflanzen führt.
- Von Krautfäule befallene Spitzen sollten auf dem Feuer verbrannt werden, nur so lässt sich die Ausbreitung dieser gefährlichen Krankheit verhindern.
- Die Manipulation sollte in zwei Ansätzen durchgeführt werden: Zuerst den oberen Teil der Spitzen abschneiden und dann, nach 7 Tagen, den Rest.
- Um die Suche nach Fruchtnestern nicht zu erschweren, schneiden Sie die Stiele nicht bis zum Boden ab. Es reicht aus, 20–25 cm der Spitzen stehen zu lassen.

Das Entfernen des oberirdischen Teils der Kartoffelpflanzen kann entweder manuell oder mit Spezialgeräten erfolgen. Der Einsatz von Krauterntern mit Schneidklingen beschleunigt den Vorgang erheblich. Je nach Boden und Krautart werden beide Methoden abwechselnd angewendet; dieser Ansatz vereinfacht die Arbeit.
Senikation und Trocknung sind wirksame landwirtschaftliche Verfahren, die die Reifung von Wurzelgemüse beschleunigen und die Erntezeit verkürzen. Der Schlüssel liegt darin, zu wissen, wie man sie richtig durchführt und welche Werkzeuge man dafür verwendet.









