Eine Saatgutbehandlung vor der Aussaat schützt Saatgut und Setzlinge vor zahlreichen Pilzinfektionen. Sie kann den Ertrag steigern und vor zahlreichen Krankheiten schützen. Eine der wirksamsten Methoden ist die Saatgutbehandlung mit einer konzentrierten Suspension von „TMTD“ (Tetramethylthiuramdisulfid).
Zusammensetzung und Darreichungsform
Das Kontaktfungizid „TMTD“ ist ein Produkt aus der Sowjetzeit, das zur Behandlung des Saatguts verschiedener Nutzpflanzen verwendet wurde. Dieses pulverförmige Pestizid enthält Tetramethylthiuramdisulfid, ein Dithiocarbamat.
Das Fungizid ist in folgenden Formulierungen erhältlich:
- Wassersuspensionskonzentrat 40%.
- Suspensionskonzentrat 40 %.
- Fließfähige Paste 40 %.
Das Medikament ist resistent gegen Umwelteinflüsse und zersetzt sich innerhalb von sechs Monaten bis zwei Jahren vollständig in ungiftige Bestandteile.

Funktionsweise und Zweck
„TMTD“ wird zur Saatbeizung und Pflanzenbehandlung verwendet; es ist ein Produkt mit Kontaktwirkung und bleibt bis zu eineinhalb Monate nach der Behandlung wirksam.
Beim Eindringen in die Zellstruktur des Erregers hemmt der Wirkstoff Enzyme, die Kupfer- oder Sulfhydrylgruppen enthalten.
Durchflussberechnung und Gebrauchsanweisung
Diese Saatgutbehandlung wird zur Behandlung von Saatgut vor der Aussaat und vor der Anwendung von Bakteriendüngern verwendet. Sie ist wirksam gegen Samenschimmel, Wurzelfäule, Anthraknose und Ascochyta-Blattflecken.

Die Anwendungsmenge der Arbeitslösung beträgt 5–15 Liter pro Tonne. Vor der Aussaat wird eine einmalige Anwendung durchgeführt.
Sicherheitsvorkehrungen
Das Fungizid „TMTD“ ist als Gefahrstoff für den Menschen der Klasse III eingestuft. Da es sich um ein Kontaktmittel handelt, muss der Anwender während der Behandlung seinen Körper, die Schleimhäute, die Atemwege und die Augen schützen.
Dazu müssen Sie die folgenden allgemeinen Regeln befolgen:
- Tragen Sie dicke Schutzkleidung mit langen Ärmeln und Beinen, einen Hut und geschlossene Schuhe.
- Verwenden Sie persönliche Schutzausrüstung: Schutzbrille, Maske oder Atemschutzgerät, Gummihandschuhe.
- Nach der Behandlung müssen Sie Ihre Arbeitskleidung ausziehen, Gesicht und Hände mit Seife waschen, duschen und sich umziehen.
- Während der Anwendung des Produkts dürfen Sie nicht trinken, essen oder sprechen.

Bei Hautkontakt mit dem Produkt sofort mit viel fließendem Wasser abspülen. Konzentrierte Lösungen können Haut und Schleimhäute reizen. Kontakt schnellstmöglich abwaschen und einen Arzt aufsuchen.
Was tun bei einer Vergiftung?
„TMTD“ gilt als mäßig giftig für Menschen und Warmblüter. Da es sich jedoch anreichert, kann wiederholter Kontakt mit dem Medikament, insbesondere in hohen Konzentrationen, auf der Haut, den Schleimhäuten oder durch Verschlucken zu Vergiftungen führen. Das Medikament kann auch allergische Reaktionen und Sensibilisierung beim Tragen von Gummiprodukten wie Handschuhen oder Stiefeln hervorrufen.
Die Einnahme von TMTD in Dosen über 26 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht führt zu schweren Vergiftungen. Eine Dosis von 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht ist tödlich. Dieses Medikament ist ein lipotropes Gift, das das Nervensystem, den Magen-Darm-Trakt einschließlich der Leber und die blutbildenden Organe beeinflusst und eine Schilddrüsenhyperplasie verursachen kann. Das Medikament erhöht die Alkoholempfindlichkeit, daher ist der Konsum von Alkohol während der Arbeit mit TMTD strengstens verboten.

Dies ist ein gefährliches Fungizid. Bei Einnahme ist daher sofortiges Handeln erforderlich. Eine akute Vergiftung mit diesem Produkt geht mit folgenden Symptomen einher:
- Sich erbrechen.
- Starke Kopfschmerzen.
- Erhöhte Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen.
- Leberschäden.
- Akute allergische Reaktion (Urtikaria).
- Bronchitis.
- Bindehautentzündung.
Wenn eine Person Alkohol konsumiert hat, kann eine Vergiftung mit Blutdruckabfall, Brustschmerzen, Blässe, Schwitzen, Ohnmacht, Krämpfen, undeutlicher Aussprache, Unruhe und einem Anstieg der Körpertemperatur einhergehen.

Ist Kompatibilität möglich?
TMTD ist für die Tankmischung mit den meisten anderen Pestiziden zugelassen. Insbesondere kann es mit Produkten kombiniert werden, die auch zur Saatgutbehandlung verwendet werden, wie z. B. Triadimenol, Carboxin und Tebuconazol.
Das Produkt kann auch mit bakteriellen Wirkstoffen kombiniert werden, beispielsweise solchen, die das Wachstum von Knöllchenbakterien im Wurzelsystem der Nutzpflanze fördern. „TMTD“ stört diesen Prozess nicht und beeinträchtigt auch nicht die Wirkung von Düngemitteln auf Basis nützlicher Bakterien.

Wie und wie lange ist es lagerfähig?
Das Produkt ist in einem ungeöffneten Behälter 36 Monate haltbar. Bewahren Sie es außerhalb der Reichweite unbefugter Personen, insbesondere Kinder, Haus- und Nutztiere, auf. Lagern Sie das Fungizid an einem dunklen Ort, geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung, bei einer Temperatur von 15 bis 35 Grad Celsius.
Lagern Sie das Produkt nicht in der Nähe von Lebensmitteln, Medikamenten oder Getränken. Es wird empfohlen, „TMTD“ in der originalen, dicht verschlossenen Verpackung aufzubewahren. Wird das Produkt in einen anderen Behälter umgefüllt, muss dieser entsprechend gekennzeichnet werden. Die zubereitete Arbeitslösung ist nicht über einen längeren Zeitraum lagerfähig.

Analoga
Auf Basis von Tetramethylthiuramdisulfid werden folgende Fungizide hergestellt:
- Thiram.
- Tetration A.
- Fernazon.
- "Kunitex".
- "Numberzan".
- "Thiuram D".
- "Aathiram".
- "Pomazod".
- "Aapikol"yu
- "Ripomol".
- Tinosan.
- "Tulizan".
- Tiradin.
- "Tigam C".
- Tuads
- "Arozon".
- "Terzan".
- "Trottel".
- „Tutan“ und viele andere.
Vor der Verwendung von TMTD-Analoga ist es notwendig, die Gebrauchsanweisung eines bestimmten Arzneimittels sorgfältig zu lesen, da die Anweisungen je nach Hersteller, Konzentration des Arzneimittels und Verwendungszweck variieren können.










