Getreidekulturen benötigen ebenso wie andere Pflanzen Schutz vor Pilzkrankheiten. Nicht nur Setzlinge und ausgewachsene Pflanzen, sondern auch Saatgut müssen behandelt werden. Die Behandlung beugt zukünftigen Pflanzengesundheitsproblemen vor, sorgt für hervorragendes Wachstum und eine reiche Ernte. In diesem Fall ist der Einsatz des systemischen Fungizids „Credo“ hilfreich.
Zusammensetzung und Darreichungsform
Das Fungizid „Credo“ ist als Suspensionskonzentrat erhältlich. Sein Hauptwirkstoff ist Carbendazim in einer Konzentration von 500 Gramm pro Liter. Dieses Produkt gehört zur Chemikalienklasse der Benzimidazole und hat systemische therapeutische, schützende und präventive Wirkungen.
Zweck
„Credo“ ist ein universelles Saatgutbehandlungsmittel und Fungizid zur Behandlung von Saatgut gegen Schneeschimmel und andere Mehltauarten auf Getreidepflanzen. Dieselbe Formulierung kann auch auf wachsende Pflanzen gesprüht werden, was „Credo“ zu einem Pestizid mit doppelter Wirkung macht. Es verhindert das Lagern von Getreidepflanzen.
Wirkmechanismus
Das Präparat wird in das Gefäßsystem der Pflanze aufgenommen und steigt dabei von den Wurzeln nach oben, d. h. akropetal, auf. Bei Kontakt mit dem Pilzpathogen dringt der Wirkstoff von Credo in die Zellen ein und stört deren Kernteilung. Dadurch wird der Lebenszyklus des Pathogens unterbrochen und dieser allmählich zerstört.

Durchflussberechnung und Gebrauchsanweisung
Als Grundlage für die Zubereitung der Arbeitslösung für „Credo“ dient die dem Produkt beiliegende Gebrauchsanweisung. Gemäß dieser Gebrauchsanweisung sollte die Arbeitslösung in einer Menge von 250-300 Litern pro Hektar Pflanzfläche ausgebracht werden.

Jede Kultur verwendet ihre eigene Konzentration des Präparats:
| Pflanzentyp | Krankheit | Verbrauchsrate in Litern pro Hektar |
| Winterweizen | Braunrost | 0,5 |
| Fusarium-Ährenfäule | 1 | |
| Septoria | 1 | |
| Sommergerste | Braunrost | 0,5 |
| Netzfleck Fusarium-Ährenfäule |
0,75-1 | |
| Sommer- und Winterraps | Alternaria
Ristoregulatorische Wirkung |
0,75-1 |
| Sojabohnen | Anthraknose
Rost Echter Mehltau |
1 |
| Reis | Explosionskrankheit | 0,5 - 1 |

Die Arbeitslösung wird wie folgt hergestellt:
- Das KS (Suspensionskonzentrat) muss vor Gebrauch gründlich geschüttelt bzw. aufgerührt werden.
- Nehmen Sie etwa einen Liter sauberes Wasser mit einer Temperatur knapp über Zimmertemperatur.
- Verdünnen Sie das Konzentrat in der gewählten Wassermenge und rühren Sie ständig, bis eine homogene Zusammensetzung entsteht.
- Geben Sie nach und nach Wasser hinzu und rühren Sie gründlich um, bis die Lösung die gewünschte Konzentration erreicht hat.
Die zubereitete Lösung muss innerhalb von 24 Stunden nach der Verdünnung verwendet werden. Besprühen Sie wachsende Pflanzen morgens oder abends bei trockenem, windstillem Wetter. Um den Kontakt des Credo-Fungizids mit dem grünen Laub zu verbessern, fügen Sie der verdünnten Lösung einen Klebstoff hinzu.
Die Saatgut- bzw. Getreidebehandlung erfolgt nach Arbeitsende in geschlossenen, aber gut belüfteten Räumen.

Sicherheitsvorkehrungen
Das Fungizid „Credo“ ist in die Gefahrenklasse 2 für Menschen und 3 für Tiere eingestuft. Das bedeutet, dass es für Menschen eine Gefahr darstellt, für andere Lebewesen jedoch eine geringe. Die Anwendung des Pestizids ist in Wasserschutzzonen von Gewässern verboten, da es die Wasservegetation negativ beeinflusst.
Die Anwendung sollte nicht bei direkter Sonneneinstrahlung erfolgen, sondern morgens und abends, jedoch nicht während der aktiven Flugzeiten von Bienen und anderen bestäubenden Insekten.
Da das Produkt eine Gesundheitsgefahr für Arbeitnehmer darstellt, ist es bei der Anwendung notwendig, Haut und Schleimhäute mit besonderen Mitteln zu schützen. Hierzu sollten Anwender folgende Empfehlungen beachten:
- Tragen Sie Schutzkleidung mit langen Ärmeln und Beinen, die die Extremitäten bedecken, sowie eine Kopfbedeckung.
- Tragen Sie eine Schutzbrille, eine Maske oder ein Atemschutzgerät und Gummihandschuhe.
- Während der Arbeit ist auf Sprechen, Rauchen, Essen und Trinken zu verzichten.
- Waschen Sie nach der Arbeit unbedingt Ihre Hände und Ihr Gesicht mit Seife, duschen Sie und ziehen Sie sich um.

Bei Kontakt mit Haut, Augen oder Schleimhäuten sofort mit reichlich klarem, fließendem Wasser spülen. Bei Unwohlsein ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Was tun bei einer Vergiftung?
Bei versehentlicher Einnahme eines Pestizids ist sofortiges Handeln erforderlich. Der Betroffene sollte reichlich sauberes Wasser zu trinken bekommen und anschließend zum Erbrechen angeregt werden. Nach gründlicher Magenentleerung kann Aktivkohle oder ein anderes verfügbares Sorptionsmittel verabreicht werden.
Ist Kompatibilität möglich?
Das Medikament „Credo“ gilt als mit den meisten anderen Pestiziden verträglich, mit Ausnahme derjenigen, die stark sauer oder stark alkalisch sind.

Bei der Herstellung von Mischmischungen für Aquarien ist es wichtig, zunächst eine kleine Menge der Mischungen zu testen, um die Verträglichkeit sicherzustellen. Wenn die Mischung keine unerwünschten Effekte (Schichtung, Sedimentation, Gasbildung usw.) hervorruft, kann sie bedenkenlos verwendet werden.
Lagerbedingungen
Credo ist in 5-Liter-Kunststoffkanistern erhältlich. Die Haltbarkeit beträgt 24 Monate. Lagern Sie das Fungizid kühl, dunkel und belüftet. Die Lagertemperatur liegt zwischen -5 und +35 Grad Celsius. Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.

Halten Sie Credo von Nahrungsmitteln, Getränken, Medikamenten und Tierfutter fern. Bewahren Sie das Fungizid in der Originalverpackung oder mit spezieller Kennzeichnung außerhalb der Reichweite von Kindern, Tieren und unbefugten Personen auf.
Analoga
Credo kann durch andere Produkte auf Carbendazimbasis ersetzt werden. Ein Beispiel ist Derosal, das eine ähnliche Zusammensetzung und Funktion wie Credo hat. Es wird auch zur Saatgutbehandlung und als Spray verwendet.









