Hexachloran ist eine chemische Substanz, die als Insektizid eingestuft wird. Früher wurde es in der Landwirtschaft häufig zur Bekämpfung von Schädlingen und Vorratsschädlingen eingesetzt. Heute ist dieses Mittel nicht mehr so verbreitet, wird aber gelegentlich noch eingesetzt. Wichtig ist die genaue Einhaltung der Dosierung und die Beachtung der Sicherheitsvorkehrungen.
Physikalische und chemische Eigenschaften von HCH
HCH steht für „Hexachloran“. Diese Substanz ist ein weißes, kristallines Pulver. Das γ-Isomer ist schlecht wasserlöslich. Es lässt sich jedoch gut mit Aceton, Ether und Benzol mischen. Die Substanz löst sich auch gut in verschiedenen Alkoholen und Fetten.
Die Substanz ist säurebeständig. Sie zersetzt sich bei Kontakt mit alkoholischer Lauge unter Bildung von Trichlorbenzolen. Die Verbindung ist thermisch stabil. Bei erhöhten Temperaturen bildet sie jedoch dicken weißen Rauch. Dies ermöglicht die Verwendung als Aerosol.

Die Zusammensetzung ist unter dem Einfluss von ultraviolettem Licht nahezu unzerstörbar. Aufgrund ihrer relativ hohen Flüchtigkeit verdunstet die Substanz jedoch von behandelten Oberflächen. Ihre Wirkung ist daher in erster Linie temperaturabhängig.
Hexachloran ist sehr beständig gegenüber hochkonzentrierten Säuren wie Schwefelsäure, Salzsäure und Salpetersäure. Diese Eigenschaft wird bei der Prüfung von Pflanzen auf Insektizidrückstände genutzt. Verunreinigungen durch Pentachlorcyclohexen und Tetrachlorcyclohexadien führen zu einem unangenehmen Geruch der Substanz.
Zu den physikalischen Eigenschaften des Produkts gehören die folgenden:
- Molekulargewicht – 290,8;
- Löslichkeit in Wasser bei +20 Grad – 10 Milligramm pro 1 Liter;
- Schmelzpunkt - 112,8 Grad;
- Dampfdruck bei +20 Grad – 1,25 x 10-3 Pascal.
Welche Wirkung hat es auf Schadorganismen?
Diese Substanz ist ein hochwirksames Insektizid mit Kontakt- und Magenwirkung. Bei niedriger Dosierung kann die Wirkung bereits kurze Zeit nach Kontakt mit dem Schädling einsetzen. Aufgrund seines hohen Dampfdrucks hat der Wirkstoff begasende Eigenschaften.
Beim Auftragen auf den Boden dringt das Insektizid in die Pflanze ein und wirkt systemisch. Es bietet 5-15 Tage lang Schutz vor Schädlingen. Die Zusammensetzung hat auch eine abstoßende Wirkung auf einige Schädlinge.
Hexachloran ist ein Gift, das das Nervensystem beeinflusst. Die Substanz dringt schnell in die Nagelhaut des Insekts ein und gelangt direkt in das Nervensystem. Es reichert sich in den peripheren Ganglien des Gehirns und des Bauchraums an. Zunächst treten Erregung und motorische Störungen auf. Bald darauf folgt eine Lähmung. Dieses Stadium kann mehrere Stunden bis mehrere Tage dauern.

Der Wirkungsmechanismus von Hexachloran ist noch nicht vollständig geklärt. Höchstwahrscheinlich dringen die Moleküle der Substanz in die Lipoproteinmembranen von Nervenzellen ein und stören den Ionentransport bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Die räumliche Struktur des Moleküls ist dabei von großer Bedeutung. Es ist durchaus möglich, dass die Substanz den Fettstoffwechsel von Parasiten stört. Ihre Wirkung äußert sich auch in der Ansammlung großer Mengen Cholesterin im Parasitengewebe. Das Insektizid beeinflusst somit die Lipoprotein-Sterol-Komplexe der Zellen.
Welche Medikamente enthalten die Substanz?
Hexachloran ist in gleichnamigen Präparaten enthalten. Diese sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Emulsionen, Aerosole, 12%iger Staub, 25%iges Phosphatgesteinspulver, Rauchbomben und Spritzpulver. Inaktive Isomere der Substanz werden zur Herstellung chlorierter Benzolderivate verwendet, darunter Tri-, Tetra- und Hexachlorbenzol.
Gebrauchsanweisung
Früher wurden Produkte auf Hexachloranbasis häufig zum Abtöten von Eulenfalterraupen und im Boden lebenden Insekten eingesetzt. Auch zur Begasung von Lagerhallen wurde das Mittel häufig verwendet.
Die Substanz wirkt toxisch auf viele Schadinsekten. Heuschrecken, Heuschrecken und Schmetterlinge reagieren empfindlich darauf. Schildläuse und pflanzenfressende Milben sind jedoch resistent.
Zur Bekämpfung des Massenbefalls von Stachelbeermotten wird häufig Hexachloran-Stäubemittel eingesetzt. Dazu wird der Boden unter den Sträuchern mit 100 Gramm des Mittels pro Pflanze bestäubt. Diese Maßnahme wird zu Beginn des Knospenaustriebs durchgeführt. Dies sollte vor dem Schlüpfen der Schmetterlinge geschehen.
Das Produkt wird auch zur Abtötung von Maikäfer- und Drahtwurmlarven eingesetzt. Die empfohlene Aufwandmenge beträgt 70–100 Kilogramm pro Hektar Sandboden. Bei Schwarzerde sind 250–300 Kilogramm pro Hektar erforderlich. Es wird empfohlen, das Produkt im Frühjahr vor der Pflanzung der Unterlagen anzuwenden.
Sicherheitsvorkehrungen
Beim Umgang mit der Substanz in jeglicher Form müssen strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Tragen Sie Schutzkleidung. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) – Schutzbrille, Handschuhe und Atemschutzgerät – ist unerlässlich.

Nach Arbeitsende Hände und Gesicht mit Seife waschen. Bei Hautkontakt mit der Lösung mit Wasser abspülen, um Reizungen zu vermeiden. Sollte die Lösung in die Augen gelangen, gründlich ausspülen. Bei versehentlichem Verschlucken der Lösung Magenspülung durchführen. Aktivkohle wird hierfür empfohlen. Nach 15 Minuten Erbrechen herbeiführen. Sollte sich Ihr Zustand nicht bessern, suchen Sie einen Arzt auf.
Kompatibilität
Bei Kontakt mit Alkalien zersetzt sich der Wirkstoff und wird für Insekten unschädlich. Daher wird die Verwendung von Produkten auf Hexachloranbasis mit alkalischen Pestiziden oder Kalk nicht empfohlen.
Lagerbedingungen
Produkte auf Hexachloranbasis sollten trocken und dunkel gelagert werden. Sie sollten außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufbewahrt werden. Die Haltbarkeit variiert je nach Produkt.
Hexachloran ist ein wirksames Insektizid zur Bekämpfung einer Vielzahl von Schädlingen. Um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, die Anweisungen sorgfältig zu befolgen.










