Beim Mulchen wird die Bodenoberfläche mit speziellen Materialien bedeckt, die sie vor Austrocknung und Überhitzung schützen. Es trägt außerdem dazu bei, die physikalischen und agronomischen Eigenschaften des Bodens zu verbessern. Für dieses Verfahren können verschiedenste Materialien verwendet werden. Die Herstellung von eigenem Mulch gilt als vielversprechender Ansatz. Er kann aus verschiedenen Materialien wie Holzspänen, Sägemehl und Kiefernnadeln hergestellt werden.
Warum muss man mulchen?
Mulchen ist eine landwirtschaftliche Technik, bei der der Boden mit einer Schicht aus organischem oder anorganischem Material bedeckt wird. Dieses Verfahren kann in Gewächshäusern oder im Freiland durchgeführt werden.
Durch Mulchen können folgende Probleme gelöst werden:
- Bodenfeuchtigkeit aufrechterhalten;
- Unterkühlung von Kulturpflanzen verhindern;
- schützen Sie die Wurzeln vor Überhitzung;
- das Auswaschen nützlicher Elemente aus dem Boden verhindern;
- fruchtbare Bodenschichten vor Erosionsprozessen schützen;
- das Erscheinungsbild der Site verbessern.
Mulch selber machen
Mulch können Sie selbst herstellen. Dabei kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, jedes mit seinen eigenen Vorteilen.
Sägemehl
Sägemehl, das bei der Holzverarbeitung verschiedener Baumarten (mit Ausnahme von Nadelbäumen) anfällt, kann als Mulch verwendet werden. Verwenden Sie hierfür am besten kein frisches Sägemehl, da dieses bei der Zersetzung Stickstoff aus dem Boden entzieht. Verwenden Sie am besten teilweise zersetztes Material oder verwenden Sie erhöhte Mengen stickstoffhaltiger Substanzen.

Papier und Karton
Kleine Papier- oder Kartonstücke eignen sich hervorragend als Mulch. Befeuchten Sie sie dazu und legen Sie sie in einer dünnen Schicht auf die Bodenoberfläche. Um zu verhindern, dass sie weggeweht werden, bedecken Sie sie mit Sand oder Kompost.
Durch die Verwendung von dunklem Packpapier entsteht ein bodenwärmendes Material. Im Frühjahr erwärmt sich der Boden unter dieser Abdeckung deutlich schneller. So können Sie Samen oder Setzlinge früher pflanzen.

Holzspäne
Kleine Holzspäne können als Abdeck- oder Dekorationsmaterial verwendet werden. Sie können um die Stämme von Bäumen und Sträuchern, insbesondere Nadelbäumen, gestreut werden. Holzspäne eignen sich auch ideal zum Auskleiden des Bodens rund um Blumenbeete und Wege.

Abgefallene Blätter
Trockenes Laub eignet sich gut als Mulch. Voraussetzung ist lediglich, dass es von gesunden Bäumen stammt, die frei von Infektionen und Schädlingen sind. Bei entsprechenden Anzeichen empfiehlt es sich, das Laub zu verbrennen.
Wenn Sie Laub als Mulch verwenden, sollten Sie es in einer 10 Zentimeter dicken Schicht auf die Beete legen. Zunächst ist darauf zu achten, dass es nicht vom Wind weggeweht wird. Beim Wintern im Frühjahr empfiehlt es sich, das Laub zu entfernen und durch frisches Material zu ersetzen. Ähnliche Schritte werden im Herbst durchgeführt.

Unkraut
Nach dem Jäten können Unkraut und Gartenabfälle getrocknet und als Mulch verwendet werden. Es wird empfohlen, junge Pflanzen zu verwenden, die noch keine reifen Samen haben.

Torf
Tieflandtorf eignet sich hervorragend zum Mulchen von Gartenbeeten. Das Material eignet sich ideal zum Abdecken der Beete vor dem Winter. Auch im Frühjahr kann es verwendet werden. Torf wirkt als effektiver Dünger, lockert den Boden auf und macht ihn weicher. Diese Art von Mulch verbessert zudem die Durchlässigkeit des Bodens für Luft und Feuchtigkeit. Hierfür kann frischer, feuchter Torf oder älterer, trockener Torf verwendet werden.

Aus Kiefernnadeln
Abgefallene Kiefernnadeln eignen sich hervorragend als Mulch. Sie sind recht locker und verrotten nicht lange. Dieses Material hat einen wichtigen Vorteil: Es enthält Phytonzide. Dies verhindert das Wachstum von Krankheitserregern und Schädlingen und stoppt auch die Ausbreitung von Schnecken. Kiefernnadeln können im Frühjahr oder Herbst über Gartenbeete verteilt werden. Sie müssen jedoch jährlich ausgetauscht werden. Die Mulchschicht sollte etwa 5 Zentimeter dick sein.

Heu und Stroh
Diese organischen Materialien eignen sich ideal zum Mulchen von Gartenbeeten. Bei der Verwendung von Stroh ist ein wichtiger Punkt zu beachten: Stroh absorbiert Stickstoff, daher ist es wichtig, die Stickstoffdüngermenge beim Düngen etwas zu erhöhen. Stroh kann käuflich erworben oder nach dem Mähen von Getreide auf Feldern gefunden werden.
Bei der Verwendung von Heu als Mulch ist ein wichtiger Punkt zu beachten. Vermeiden Sie die Verwendung von Material aus verblühtem Gras, das bereits Samen gebildet hat. Dies kann dazu führen, dass die Samen in den Beeten keimen und zu unerwünschtem Pflanzenwachstum führen. Bei Heu aus jungem Gras ist dieses Risiko ausgeschlossen.

Wichtige Nuancen beim Mulchen des Bodens
Die Verwendung von Materialien als Mulch erfordert die Einhaltung einer Reihe von Regeln und Empfehlungen:
- Laub kann Krankheitserreger beherbergen, die eine Behandlung mit Antimykotika erfordern. Heu, Stroh und Unkraut können zu einer Quelle für Schädlinge oder Samen für unerwünschte Vegetation werden.
- Kiefernnadeln sollten in Kombination mit Asche verwendet werden. Dies hilft, die Versauerung des Bodens zu verhindern. Sägemehl sollte mit Stickstoffdünger kombiniert werden.
- Frischer Torf ist nicht zu empfehlen, da er schädlich für Pflanzen sein kann. Die Verwendung von Hochmoortorf versauert den Boden.
- Wenn Sie Papier als Mulch verwenden, vermeiden Sie zu dicke oder glänzende Sorten. Diese schränken den Luftstrom zum Wurzelsystem der Pflanze ein.
- Für die Mulchausbringung ist feuchter Boden erforderlich. Andernfalls kann das Material eine ausreichende Wasserversorgung verhindern.
- Vermeiden Sie es, Mulch in der Nähe der Stängel und Stämme von Pflanzen zu platzieren. Dies fördert deren Fäulnis.
Die Dicke der Mulchschicht hängt vom verwendeten Material ab. Je dichter der Mulch, desto geringer ist die erforderliche Deckkraft. Blumenbeete und Beete mit ausgewachsenen Pflanzen können vollständig abgedeckt werden. Es empfiehlt sich, Setzlinge in direkt in den Mulch gegrabene Löcher zu pflanzen. Wichtig ist die Bodenbeschaffenheit. Für dichten Lehmboden empfiehlt sich eine dünnere Schicht.
Neben loser organischer Masse eignen sich auch Folien und Textilien als Mulch. Organische Materialien können beim Umgraben mit der Erde vermischt werden. Bei der Zersetzung wirken sie als Dünger.
Im Frühjahr sollte Mulch nur auf gut erwärmten Boden ausgebracht werden. Dies schützt ihn vor dem Austrocknen. Im Herbst sollte Mulch auf warmen Boden ausgebracht werden. Dies verhindert das Einfrieren des Wurzelwerks.
Mulchen ist ein recht effektives Verfahren, mit dem sich zahlreiche positive Ergebnisse erzielen lassen. Es lässt sich zudem vollständig selbst durchführen, da hierfür verschiedene, leicht erhältliche Materialien verwendet werden können.



